Region

Im trockenen Hinterland Bahias

Der Nordosten Brasiliens leidet oft unter Dürren

Pilão Arcado und Campo Alegre de Lourdes liegen im trockenen Nordosten Brasiliens, im Bundesstaat Bahia, rund 800 Kilometer von Salvador da Bahia entfernt. Das fehlende Wasser ist das größte Problem. Fast alle anderen Probleme resultieren daraus. Wer einen Beruf gelernt oder sogar studiert hat, zieht nicht in diese Gegend. Darum fehlt dort das Know-how. Doch ohne Know-how gibt es keine Entwicklung. So gehört diese Region zu den unterentwickeltsten Teilen des Landes.

Mittlerweile zählt die Gegend im Nordosten Brasiliens – neben weiten Teilen in Afrika – zu den Gegenden mit sogenanntem „Wasserstress“. Dieser liegt vor, wenn die neu gebildeten Wasservorräte die notwendige Wasser-entnahme kaum decken können.

Die Regenmenge zwischen Dezember und April ist mittlerweile grundsätzlich nicht mehr ausreichend, um Land und Menschen über die
7–8-monatige Trockenzeit mit dem notwendigen Wasser zu versorgen. Das Grundwasser ist nicht nutzbar, 95% sind salzhaltig und nur 5% theoretisch nutzbar. Um entsalztes Wasser an den Entsalzungsanlagen zu kaufen, müssen die Familien bis zu zweidrittel ihres Jahresgehaltes aufwenden.

Im ganzen Gebiet der Pfarrei Campo Alegre gibt es kein Fließgewässer und keine Quelle.

In der Pfarrei Pilão Arcado gibt es den Rio São Francisco und dessen Stausee. Durch die intensive Landwirtschaft der Großgrundbesitzer wird der Rio São Francisco nahezu vollständig zur Bewässerung abgeleitet, so dass für die Menschen in Pilão Arcado kaum Wasser übrigbleibt.

Untersuchungen haben ergeben, dass die sogenannten Familienzisternen den größten Nutzen für die Menschen bringen und ihnen ein Überleben ermöglichen. Tiefbrunnen müssen 60–100 m tief gebohrt werden und es gibt kaum Stromversorgung für die Pumpen.